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Mit Ferien-Freizeit-Spaß Corona trotzen:
Die Deutsche Weinstraße ist als Ur-
laubsregion nicht nur für Touristen
interessant, sondern bietet auch Ein-
heimischen vielseitige Ausflugsmög-
lichkeiten. Innerhalb eines kleinen
Radius öffnen sich den „Unterneh-
mungslustigen“ ganz unterschiedli-
che Landschaftsbilder und Aktions-
möglichkeiten: Radtouren durch die
Weinrebenlandschaft, Wandertouren
durch den Pfälzerwald oder eine Ent-
deckungstour ins Museum.
Erfrischender Wald und Spurensuche
Besonders für die heißen Sommermo-
nate bieten die kühlen Täler des Pfäl-
zerwaldes eine erfrischende Abwechs-
lung. Dabei kann man „alte Schätze“
wieder neu entdecken. Oder wer weiß
schon, dass vor knapp 200 Jahren auf
den Pfälzerwald-Bächen Holz für die
Vorderpfalz getriftet wurde? Einige die-
ser Triftanlagen sind bis zum heutigen
Tage noch versteckt vorhanden. Leider
hat der Zahn der Zeit an ihnen genagt
und die Vegetation vieles überwuchert.
Bei Elmstein wurde jetzt der Wander-
weg „Trifterlebnis Legelbach“ eröffnet.
Hier kann man auf drei verschiedenen
Rundtouren, die sich auch miteinan-
der kombinieren lassen, entlang der
alten Triftanlagen unterwegs sein (Fa-
milientour rund 2 km, mittlere Tour
ca. 7 km, große Tour ca. 15 km). 21
Tafeln vermitteln Wissenswertes, zu-
sätzlich gibt es per Audio-App interes-
sante Details zum Anhören. Hier er-
zählt der „Felsenkönig“, eine historisch
verbürgte Person, wie das Triften funk-
tionierte und Details aus der damali-
gen Zeit, aber auch wie gefährlich die-
se Arbeit war. So wird sehr bildhaft er-
klärt, wie man das Holz auf dem Le-
gelbach und Speyerbach transportier-
te und die Wasserkraft durch speziel-
le Bauwerke und die Wooge (künst-
lich angelegte Seen) nutzte. Auch sind
die Bollerplätze (Einwurfplätze für das
zu triftende Holz) durch Freischnitt-
maßnahmen wieder sichtbar gewor-
den. Zwischendurch gibt es schöne
Picknickplätze, einige davon direkt am
Wasser. Die Wege sind teilweise sehr
pfadig, und es sind auch einige Hö-
henmeter zu absolvieren, deshalb soll-
te man entsprechend ausgerüstet und
trittsicher sein. Wer die längste Route
auswählt, sollte an Rucksackverpfle-
gung denken, da es direkt auf der Tour
keine Einkehrmöglichkeit gibt (das
Waldhaus Schwarzsohl ist geschlos-
sen). Naturliebhaber kommen auch auf
ihre Kosten, ist die Vegetation entlang
der Wege doch sehr vielseitig. Dafür
wurden vor allem im ersten Touren-
abschnitt, auf der Familientour, große
Anstrengungen unternommen, um den
japanischen Staudenknöterich zurück-
zudrängen, der hier schon die einhei-
mischen Pflanzen überwuchert hatte.
Auf den Touren sollte man sich ent-
sprechend Zeit einplanen für das Le-
sen der Tafeln oder das Betrachten der
Naturschönheiten wie zum Beispiel
den Nibelungenfelsen.
Tipp: Die Audio-App und den Touren-
verlauf sollte man sich schon vorher
zu Hause runterladen, da das Netz im
Pfälzerwald nicht immer ausreicht.
Info:
land-pfalz.de, Stichwort: Trifterleb-
nis Legelbach; Tourenverlauf: www.
tourenplaner-rheinland-pfalz.de/de/
tour/themenweg-lehrpfad/trifterleb-
nispfad-legelbach/49994403/
Ortswechsel für Spaziergänger
In Friedelsheim:
Wer mal wieder Lust
auf einen Spaziergang hat und einen
Ortswechsel braucht, dem sei der Jo-
hann-Casimir-Rundweg in Friedels-
heim empfohlen, benannt nach dem
berühmten Grafen der Pfalz (1543-1592).
Er führt auf rund vier Kilometern durch
den historischen Weinort, vorbei am
Rebsortenlehrpfad, der historischen
Zehnte Corona-Bekämpfungsverordnung des Landes Rheinland-Pfalz
Ende März hätten es die meisten
noch nicht vermutet: Dass das
tägliche Leben im Sommer wie-
der fast wie vor der Corona-Pan-
demie möglich ist. Die Situation
hat sich gewandelt, momentan
sind die Infektionsraten auf ei-
nem niedrigen Niveau und auch
die Freizeit lässt sich – mit Ein-
schränkungen – schon wieder
fast wie gewohnt gestalten. Den-
noch ist die Gefahr noch nicht
gebannt: Weiter gilt es, vorsichtig
zu sein, Abstand zu halten, die
Hygieneregeln zu beachten und
an einigen Stellen Mund-Na-
sen-Maske zu tragen. Aber dann
steht dem Freizeitvergnügen
wenig entgegen.
Regelungen für die Freizeit
Die aktuell zehnte Corona-Be-
kämpfungsverordnung des Lan-
des Rheinland-Pfalz gilt noch bis
Ende August. Sie enthält diverse
Regelungen für das öffentliche
Leben und die Freizeit. So sind
momentan Busreisen, Ausflugs-
schifffahrt sowie Gruppenreisen
und -ausflüge, zum Beispiel ge-
führte Wanderungen, möglich.
Auch Camping, Hotelbetrieb und
Übernachtung in Ferienwohnun-
gen sind erlaubt, genauso sind
Freizeitparks, Tierparks und
Zoos geöffnet. Museen, Konzer-
te, Theater und Kino – all das ist
möglich. Ein Kinobesuch im
Sommer kann aufgrund der Kli-
maanlage auch eine angenehme
Abkühlung sein. Freibäder und
Seen sind geöffnet, allerdings
mit Einlassbeschränkungen, da-
mit die Abstände eingehalten
werden können. Bei Badegewäs-
sern ohne Betreiber, wo also
kein Eintritt fällig wird und ein
Zugang nicht kontrolliert werden
kann, ist jeder selbst für die Ab-
stände verantwortlich: 1,5 Meter
an Land und drei Meter im Was-
ser sind vorgeschrieben.
Restaurants, Kneipen, Natur-
freundehäuser und Pfälzer-
wald-Hütten dürfen aufmachen.
Seit Mitte Juli ist auch ein Ver-
zehr an der Theke wieder er-
laubt, wenn Abstand eingehalten
werden kann. Wenn man einen
festen Sitzplatz hat, kann man
dort seine Maske abnehmen. Im
Freien entfällt die Maskenpflicht,
wenn man Abstand hält, kom-
plett. Nur bei Warte- und Ab-
holsituationen, wo der Abstand
nicht eingehalten werden kann,
muss die Maske auf. Auch Buf-
fets sind unter Auflagen mög-
lich, und seit Mitte Juli gibt es
keine spezielle Sperrstunde
mehr. Für alle Freizeitvergnü-
gen gelten jedoch bestimmte
Auflagen.
Begrenzte Personenzahlen
Grundsätzlich ist die Personen-
zahl begrenzt, man muss sich
mit seinen Kontaktdaten regist-
rieren, ein Mindestabstand von
1,5 Metern zu anderen Personen
muss eingehalten werden und
dort, wo die Abstände nicht
möglich sind, gilt Maskenpflicht.
Außerdem sollte man sich regel-
mäßig die Hände desinfizieren.
Im Innenbereich sind die Regeln
strikter als im Freien. Wer einen
festen Platz mit sicheren Abstän-
den hat, kann aber auch im In-
nenbereich die Maske abneh-
men. So bleibt bei einem Muse-
umsbesuch die Maske die ganze
Zeit auf, im Kino am Platz kann
sie aber runter. Um die Abstände
zu gewährleisten, dürfen sich
überall nur eine begrenzte An-
zahl an Personen aufhalten. Da-
her müssen häufig im Voraus
Tickets gebucht werden. Wenn
man auch spontan kommen
kann, zeigen die meisten Ein-
richtungen auf ihrer Webseite
an, ob die Obergrenze an Besu-
chern schon erreicht ist. Gene-
rell empfiehlt es sich, vor einem
Besuch zu schauen, ob das Ziel
geöffnet hat, denn manche Be-
treiber haben sich auch dagegen
entschieden. Immer gilt: Wer
sich krank fühlt, bleibt zuhause!
Alle Einrichtungen müssen den
Zutritt verweigern, wenn jemand
Erkältungssymptome zeigt. Und
wer spontan niesen oder husten
muss: Bitte in die Armbeuge.
Großveranstaltungen fallen aus
Großveranstaltungen wie Volks-
feste, Konzerte oder Festivals
sind allerdings selbst mit strengs-
ten Auflagen bis Ende Oktober
nicht erlaubt und werden mögli-
cherweise noch länger untersagt
bleiben. Auf Weinfeste in ihrer
gewohnten Form muss daher
dieses Jahr leider verzichtet wer-
den. Generell sollten größere
Menschen-Ansammlungen ver-
mieden werden, es lohnt sich,
dies auch privat zu beachten.
Je nach Infektionsgeschehen
kann sich die Situation schnell
ändern: Lockerungen können
sowohl verschärft als auch aus-
geweitet werden. Die aktuelle
Corona-Bekämpfungsverord-
nung, Hinweise zur Auslegung
und alle Hygienekonzepte fin-
den sich immer unter corona.rlp.
de.
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Sina Müller
Legelbachtal: Start zur Tour entlang
alter Triftanlagen.
Foto: Pia Neumann
Impression am Weg: Idylle im Legel-
bachtal.
Foto: Pia Neumann